Jahresrückblick 2017
Jahresrückblick 2017
Öffentlichkeitsarbeit und Gemeindepolitik
Vernehmlassungen:
Wir befürworteten anfangs 2017 in einer Vernehmlassung der Schulkommission einen sofortigen Wechsel der Oberstufe nach Riggisberg, da die Oberstufe Mühlethurnen auf Grund der Schülerzahlen nicht zu halten sein wird. Unsere Argumente zu Gunsten eines neuen Standortes Riggisberg (mögliche Alternative Toffen) wurden in einer späteren breiten Untersuchung der Schulkommission und unserer zuständigen grünen Gemeinderätin Claudia Drexler bestätigt, welche die Angebote der beiden Schulen eingehend verglich. Die Schulkommission bevorzugte jedoch einen Wechsel erst auf den Schuljahreswechsel 2018/19 hin. In einer vergleichbaren Vernehmlassung gab der Vorstand im Mai 2017 Stellungnahmen ab zu den Vorschlägen zur Änderung des Organisationsreglements der Gemeinde. Im Hinblick auf die demnächst geplanten Gemeindefusionen schlug der Gemeinderat vor, das fakultative Referendum und die Urnenabstimmungen bei gewissen politischen Fragen auch auf Gemeindeebene einzuführen. (Vgl. GV Dez. 2017)
Veranstaltungen:
An der Jahresversammlung 2017 der Grünen durften wir erfreut feststellen, dass das Thema des öffentlichen Teils auch ausserhalb der Grünen auf eine gute Resonanz gestossen ist. Ein zahlreiches und vielfältiges Publikum verfolgte die Ausführungen des Mühlethurners Heinrich Wildberger (Präsident Wasserverband Untere Gürbe und Müsche) zum Stand des Projektes Hochwasserschutz (Vgl. auch www.guerbe-muesche.ch/projekte-unterhalt/Hochwasserschutzunteres-Guerbetal), welche er lebendig vortrug und mit illustrativem Dokumentationsmaterial ergänzte.
Ein noch breiteres Publikum erreichten wir im Oktober wir mit der dieses Jahr durch die Grünen organisierten überparteilichen Veranstaltung im Thurnenmoos „Meh aus Chabis“, die von über 70 Interessierten besucht wurde. Der Mühlethurner Werner Brönnimann (langjähriger ehemaliger Präsident der Flurgenossenschaft), der ebenfalls langjährige Lohnstorfer Landwirt, Journalist, Fotograf und „Dorfchronist“ Erwin Munter sowie Geograf Fredi Bieri aus Belp machten das interessierte Publikum in der Badi und auf dem Rundgang vor Ort im Moos mit der Nutzungsgeschichte des Thurnenmoos bekannt. Eine reichhaltige Foto- und Dokumentenpräsentation ergänzte die Wortbeiträge der Referenten.
Das seit langem in Entwicklung begriffene Buchprojekt von Erwin Munter zur Lokalgeschichte von Mühle- und Kirchenthurnen sowie von Lohnstorf stiess im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung erneut auf Interesse und wird 2018 realisiert. Das Projektteam besteht aus Erwin
Munter, Hansruedi Zahnd (ehemaliger Gemeindeschreiber von Mühlethurnen), Thomas Angeli (unterstützende Mitarbeit an den Texten als Journalist) und Claudia Drexler (Projektleitung und Fundraising). Dies ist zwar keine unmittelbar politische Aktion, jedoch ein „kulturelles Projekt von unten“, das unserem „grünen Kulturverständnis“ gut entspricht.
Personelles :
Konnten wir mit den beiden genannten öffentlichen Veranstaltungen ein erfreulich breites Publikum ansprechen, so lässt sich andererseits nicht behaupten, die regelmässigen Austauschgefässe (Stamm) würden von einem breiteren Kreis besucht als in den Vorjahren. In unserer Umfrage bei den Mitgliedern und SympathisantInnen kam zwar zum Ausdruck, dass die Arbeit der Grünen Mühlethurnen geschätzt und gewürdigt wird, dass sich jedoch viele sich angesprochene Frauen und Männer nicht dazu verpflichten wollen, in den Gremien der Gemeinde als Grüne / Parteilose für die Grünen oder im Vorstand mitzuarbeiten. Herzlichen Dank allen, die dies bereits tun oder an diejenigen, die sich als „sporadische Mitarbeitende“ bei Einzelaktionen zur Verfügung stellen!
Gemeinderat und Kommissionen:
• Vor diesem Hintergrund waren wir anfangs 2017 sehr glücklich, dass die neue grüne Gemeinderätin Christine Scheidegger das Ressort Bau übernommen hat und wie Claudia Drexler (Ressort Schule, Gemeinde – Vizepräsidium) kreative Ideen und frischen Wind in den Gemeinderat (und die Baukommission) brachte. Sie ist gut vernetzt in der Region und nimmt auch in der Regionalkonferenz Einsitz, was für die Grünen und das Dorf Mühlethurnen doch ein bemerkenswerter Erfolg ist!
Dank der stillen Wahlen 2017 bleibt die Zusammensetzung des GR unverändert. Der Austausch zwischen Claudia und Christine und dem Vorstand funktioniert gut, sie sind regelmässig an den Vorstandsitzungen dabei und in der Regel auch am Stamm anzutreffen. Wir schätzen dies sehr! Beide werden an der Jahresversammlung ein kurzes Resümee ihrer Gemeinderatsarbeit 2017 geben.
• Im Anschluss an seine beiden Amtszeiten im Gemeinderat hatte Markus Giger die Grünen weitere 4 Jahre in der Schulkommission vertreten und trat im 2017 dann nach 1 Amtsperiode zurück. Ganz herzlichen Dank für seine bewundernswerte Energie, Ausdauer und Fachkompetenz, die weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt und gewürdigt worden ist. Wir freuen uns sehr, dass er in den Grossratswahlen 2018 als grüner Kandidat unserer Gemeinde antritt!
Als Nachfolger von Markus Giger in der Schuko bringt der ehemaliger Schulleiter und heutige Heilpädagoge Reto Abegglen seit Sommer 2017 grüne Anliegen und fortschrittliche pädagogische Ideen dort ein.
•Auch Jost Eggenschwiler, als langjähriges Vorstands- und Wasserkommissionsmitglied ein weiteres unermüdliches Urgestein der Grünen Mühlethurnen, musste infolge der Amtszeitbeschränkung auf den Jahreswechsel hin in der WaKo ersetzt werden. Wir danken Paul Steiner (früherer SP – Gemeinderat, Moschti – Aktivist seit der ersten Stunde und langjährigem Mitarbeiter der Ara Kaufdorf) herzlich dafür, dass er als in allen „Wasserthemen“ äusserst fachkundiges Mitglied die Grünen ab 2018 in der WaKo vertreten wird!
Vorstand / weitere:
•Sehr treu, beharrlich und aktiv hat auch Peter Bochsler bis zur aktuellen Jahresversammlung das Sekretariat der Grünen Mühlethurnen sorgfältig betreut und im Vorstand der Grünen Mühlethurnen aktiv mitgearbeitet. Wir schätzten seine Arbeit und seine konstruktiv – kritische Art sehr, die er in den Vorstand eingebracht hat. Er wird uns mit seiner Aufmerksamkeit, seinem Sinn für Grundsatzfragen und seinem geschätzten gelegentlichen „Querdenken“ sehr fehlen!
•Einen Wechsel gab es auch in der Betreuung der Website der Grünen Mühlethurnen. Wir danken Andreas Häsler herzlich für seine professionelle Betreuung, die er im Sommer 2017 an Michael Drexler abgegeben hat, der diese seither mit erfrischendem Engagement auf dem aktuellen Stand hält. Wir sind sehr glücklich, konnten wir ihn dafür gewinnen, was doch angesichts seines jugendlichen Alters bemerkenswert ist.
•Jost Eggenschwiler vertrat die Grünen Mühlethurnen jeweils an den Delegiertenversammlungen, Martin Junker an den periodischen Präsikonferenzen der Grünen. Beide Anlässe bilden sehr geschätzte Austausch- und Vernetzungsgelegenheiten mit anderen grünen Sektionen, GrossrätInnen und dem unermüdlich arbeitenden kantonalen Vorstand darstellen. Inhaltlich und methodisch beeindruckend war in diesem Zusammenhang 2017 die breite Debatte innerhalb der Basis der Grünen Schweiz über die zukünftige politische Ausrichtung, die Schwerpunkte und Strategien (am 24.6.2017 bzw. am 9.9.2017 fanden ohne unsere Beteiligung vielfältige gesamtschweizerische Debattentage (Vgl. auch www.gruenedebatte.ch) statt. Kaum eine andere Partei der Schweiz beschäftigt sich derart breit, differenziert und vertieft mit den Anliegen, Ideen und Schwerpunkten der Basis, bevor Parteiprogramme und Stellungnahmen den Weg in die breite Öffentlichkeit finden!
Nachhaltigkeit der politischen Arbeit der Grünen: Resonanz auf Gemeindeebene
Diese kontinuierliche kritische und fundierte politische Arbeit der Grünen auf nationaler und regionaler Ebene zeigt sich nach einiger Zeit dann u.a. auch konkret wieder auf Gemeindeebene: der langjährige Einsatz der Grünen zum Kulturlandschutz und einem haushälterischen Umgang mit der unvermehrbaren Ressource Boden hat in der kantonalen Raumplanung beispielsweise zu markant veränderten gesetzlichen Grundlagen geführt, die sich nun auch auf Gemeindeebene erkennen lassen. (Christine Scheidegger hat sich entsprechend intensiv mit dem Thema befasst und Weiterbildungsveranstaltungen zum revidierten Baugesetz und zur Siedlungsentwicklung ländlicher Regionen besucht). Die Leitplanken zu Gunsten eines verdichteten Bauens sind eng und verbindlich. Sie prägen auch die noch pendenten Punkte der Mühlethurner Ortsplanungsrevision entscheidend mit, die in diesem Punkt sistiert worden und nach der Bereinigung der kantonalen Gesetzgebung mittlerweile wieder angelaufen ist.
Neue kantonale Bestrebungen zur ökologischen Vernetzung von Siedlungsrändern können ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt gesehen werden. Durch die enge Zusammenarbeit von Christine Scheidegger mit dem Naturpark und kantonalen Fachstellen wurde Mühlethurnen als Pilot – Gemeinde ausgewählt, was zu Vorschlägen zu geeigneten Massnahmen in den ausgewählten Teilgebieten führen wird. 2018 wird bereits ein Projekt zur Aufwertung von Siedlungsrändern mit einem Landschaftspflege – Einsatz konkret umgesetzt werden (und eine gute Zusammenarbeit mit den Landbesitzern erfordern).
In diesem Sinn lassen sich Veränderungen dank kontinuierlicher politischer Arbeit oft halt nicht unmittelbar, aber in der Betrachtung über längere Zeiträume hinweg auch auf lokaler Ebene wieder ganz konkret entdecken.
Februar 2018, Martin Junker, Präsident der Grünen Mühlethurnen