Bahnhofplatzgestaltung: vom Platz zur Durchfahrt

Der Bahnhofplatz ist der am dichtesten genutzte öffentliche Raum in Mühlethurnen. Verschiedenste Verkehrsarten und Nutzungen treffen hier aufeinander. Motorisierter Verkehr in Form von Postauto, Holztransportern und Privatautos, Langsamverkehr in Form von Velofahrern, Fussgängerinnen auf dem Weg vom und zum Bahnhof (pro Tag bis zu 1200 Personenbewegungen), Schulkindern und lokalem „Fussgänger-Verkehr“. Für die Planerinnen und Planer eine echte Herausforderung, zumal der Bahnhof zudem „Visitenkarte“ fürs Dorf und Begegnungsort ist.

Zur Zeit gehört der BLS das Land bis und mit Trottoir vor den Seniorenwohnungen. BLS und Gemeinde sehen jedoch vor, dass Mühlethurnen diesen Strassenraum „zu Eigentum und Unterhalt“ übernimmt.

Im Zuge des geplanten Umbaus des Bahnhofs äusserte die Bevölkerung zu verschiedenen Zeitpunkten ihre Bedenken und formulierte Ideen. Die eingebrachten Gestaltungsideen reichen von einer verkehrsberuhigten Zone mit Vortritt für Fussgängerinnen und Fussgänger bis hin zu Infotafeln für den Naturpark Gantrisch, der Öffnung des Mülibachs und einem kleinen Park mit sinnvoll angeordneten Sitzgelegenheiten.

Der Gemeinderat bestätigte die Wichtigkeit des Bahnhofplatzes und setzte Anfang 2011 eine „AG Bahnhofplatz“ ein. Vertreter waren Herr Rüegsegger der BLS sowie Markus Giger, Urs Bernlochner, Andreas Brönnimann und Hansruedi Zahnd für die Gemeinde.

Im Sommer 2011 war der Bahnhofplatz Teil der Planauflage, aber es wurde deutlich, dass keine zukunftsweisenden Ideen dafür entwickelt worden waren. Der „Platz“ ist auf dem Plan zur reinen Durchfahrt geworden. Eine Verkehrsfläche von ca. 9m Breite, mit Trottoir und Bäumen am westlichen und direktem Zugang zum Perron 1 am östlichen Rand. Bänke sind auf dem Plan in einer Reihe zwischen den Bäumen angeordnet (wo zur Zeit die alten Veloständer sind).

2011 gab die AG eine externe Studie zur Bahnhofdurchfahrt in Auftrag. Das Verkehrsplanungsbüro Weber&Brönnimann führte Verkehrszählungen und Geschwindigkeitsmessungen durch und erarbeitete Vorschläge für zwei verschiedene Tempo-Regimes.

Die Gemeinde Mühlethurnen wäre im Frühjahr 2012 soweit gewesen, einen Projektierungsauftrag zu geben – wenn nicht die Unsicherheit bezüglich des Zeitplans der BLS bestanden hätte. Man stellte auch zur Diskussion, die Gestaltung der Durchfahrt – unabhängig vom Bahnhofumbau durch die BLS – in Angriff zu nehmen.
Seit August 2012 sind hierzu aber noch keine weiteren Entscheide gefallen. Die AG hat ihre Arbeit unseres Wissens sistiert.